Blutdruck messen – wie macht man das richtig?

Den Blutdruck messen, aber wie oft sollte man das machen? Wann haben Sie das letzte Mal Ihren Blutdruck gemessen? Gestern? Letzte Woche? Oder können Sie sich schon gar nicht mehr daran erinnern? Bei den meisten Befragten wird letzteres der Fall sein. Wir messen unseren Blutdruck viel zu selten. Dabei kann der Blutdruck so viel aussagen über die Gesundheit des gesamten Organismus. Wir sollten also etwas mehr an unsere Gesundheit denken und daher die Werte in regelmäßigen Abständen überprüfen. Das geht heute ganz einfach, wie Sie gleich sehen werden. Doch zunächst klären wir die Frage …

Was ist der Blutdruck genau?

blutdruck messenUnter dem „Blutdruck“ versteht man den Druck in den menschlichen Arterien, der vom Herzen erzeugt wird. Die Maßeinheit  wird mit dem Kürzel mm HG bezeichnet, dieses steht für die Maßeinheit „Millimeter Quecksilbersäule“. Mit dieser Maßeinheit können die meisten Menschen jedoch nur recht wenig anfangen, daher zählen jeweils die Vergleichswerte zur Einordnung

Der Druck wird grundsätzlich in zwei unterschiedlichen Werten angezeigt.

Diese sind:

1. Der Systolische – hierunter versteht man den höheren Druck, welcher entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht.
2. Der Diastolische – damit wird der niedrigere Druck bezeichnet, welcher herrscht, wenn das Herz wieder erschlafft.

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Welcher Blutdruck ist normal?

Wie hoch er ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Zudem befindet sich der Blutdruck bei jedem Menschen in einem ständigen Veränderungs- und Anpassungsprozess, er ist also nie über einen längeren Zeitraum absolut konstant. Körperliche Anstrengungen, seelische Befindlichkeiten, Erbanlagen und sogar das Wetter können Einfluss auf den Blutdruck nehmen.

Trotzdem gibt die Medizin bestimmte optimierte Werte vor. Er lautet: 120/80 mm HG. Allerdings handelt es sich hier ausdrücklich nur um einen genormten Idealwert, bei dem sämtliche persönliche Faktoren und Einflüsse unberücksichtigt bleiben. Bei den wenigsten Menschen stellt sich dauerhaft ein solcher Idealblutdruck ein.

Auf der anderen Seite wurde ebenso ein symbolischer Wert festgelegt, ab dem man allgemein von einem Bluthochdruck (Hypertonie) spricht. Dieser Wert ist 140/90 mm HG. Auch hier müssen natürlich wieder die jeweils gegebenen individuellen Faktoren berücksichtigt werden.

Grundsätzlich gilt: In verschiedenen Arealen des Blutkreislaufs im menschlichen Körper herrschen unterschiedliche Druckverhältnisse. Bestimmte Konstellationen kann es daher gar nicht geben. Trotzdem benennt man den vorherrschenden Blutdruck normalerweise in einem Wert, hiermit ist dann der arterielle Druck in den großen Schlagadern auf Herzhöhe gemeint. Dieser wird meistens an der Brachialarterie des Oberarmes gemessen. In der die Medizin ist dagegen auch der zentralvenöse Blutdruck von Interesse.

Warum sollte der Blutdruck regelmäßig gemessen werden?

Während ein zu niedriger Blutdruck zumindest unmittelbar nicht alleine körperliche Gefahren verantwortlich ist, gilt der zu hohe Blutdruck als Auslöser vieler schwerwiegender Erkrankungen.

Das Problem dabei: Hoher Blutdruck bleibt in vielen Fällen für einen langen Zeitraum unbemerkt. Dabei ist es besonders wichtig, diesen möglichst frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen.

  • Aus diesem Grund sollte der Blutdruck in regelmäßigen Abständen gemessen werden.
  • Mindestens einmal im Monat ist unbedingt anzuraten, besser ist jedoch eine Messung alle 1-2 Wochen.
  • Wer unter einer besonderen Form des Bluthochdrucks (Hypertonie) leidet, für den kann es auch sinnvoll sein, die Werte konstant über einen gewissen Zeitraum zu messen. Dies empfiehlt sich z. B. für Menschen, bei denen es zu starken Schwankungen des Blutdrucks über den Tag verteilt kommt, oder die unter nächtlichem Bluthochdruck leiden.
  • In diesem Fällen kommt meist ein spezielles Blutdruckmessgerät zum Einsatz, das der Betroffene für mindestens 24 Stunden bei sich trägt. Anschließend wird eine Auswertung der Langzeitmessung vom Arzt vorgenommen.

Wie misst man den Blutdruck?

Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe verschiedener Methoden, den Blutdruck zu messen – darunter sehr genaue und weniger genaue. Mit den einzelnen Messmethoden und ihren individuellen Vor- und Nachteilen werden wir uns in den einzelnen Artikeln auf dieser Seite näher beschäftigen. Daher an dieser Stelle zunächst ein allgemeiner Überblick.

Die Fingernagelprobe

In der Rettungsmedizin und immer dann, wenn nur sehr wenig Zeit für das Bestimmen des Blutdrucks vorhanden ist, kann die sogenannte Fingernagelprobe zum Einsatz kommen. Mit ihr kann der Blutdruck zwar nicht exakt bzw. mit einem konkreten Wert bestimmt werden, sie gibt aber Aufschluss darüber, ob eine mangelhafte Durchblutung im Körper vorliegt, bzw. wie es um die periphere Durchblutungssituation bestellt ist. Die Fingernagelprobe wird vorgenommen, indem der Prüfende mit einem seiner Fingernägel kurz in das Nagelbett des Betroffenen drückt. In der Folge verfärbt sich das Nagelbett weiß, es setzt jedoch bei einem gesunden Menschen innerhalb kürzester eine Wiedereinfärbung ein.

Die Fingernagelprobe besagt: Beträgt der Zeitraum bis zur Wiedereinfärbung länger als eine Sekunde, kann man von einer mangelhaften Durchblutung im Körper ausgehen. Allerdings gibt es bei dieser einfachen Methode zahlreiche Faktoren, die das Ergebnis verfälschen oder sogar komplett unbrauchbar machen können – u. a. in der Vergangenheit erworbene Nagelverletzungen oder auch lackierte Fingernägel.

Weitere Methoden zum Messen des Blutdrucks

Über die Fingernagelprobe hinaus gibt es verschiedene weitere medizinische Methoden, um nahezu die exakten Werte zu bestimmen. Diese sind wesentlich genauer und liefern einen exakten Wert, sowohl für den systolischen als auch für den diastolischen Blutdruck.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer direkten und einer indirekten Blutdruckmessung. Unter einer direkten Messung (auch invasive oder blutige Messung genannt) versteht man das Einsetzen eines Druckfühlers direkt in ein Blutgefäß. Allerdings wird diese Methode vor allem zur kontinuierlichen Überwachung während operativer Eingriffe oder auf Intensivstationen angewendet. Viel häufiger findet man die indirekte Ermittlung vor, die auch als unblutige bzw. nichtinvasive Messung bezeichnet wird. In diesem Fall werden die Kennzahlen mithilfe einer Manschette und eines daran angeschlossenen Messgerätes an einer Extremität des Körpers bestimmt. Solche Messgeräte gibt es heute in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen im Handel zu kaufen. Bereits für unter 20.- Euro sind sie erhältlich. Wer mehr Komfort und Genauigkeit möchte, der investiert etwas mehr Geld für ein hochwertigeres Messgerät.

Fazit: Die regelmäßige Überwachung und Beobachtung kann viel zur Ihrer Gesundheit beitragen! Denn Blutdruck messen ist wichtig! Obwohl der Vorgang grundsätzlich so einfach ist, vernachlässigen es viele Menschen sträflich. Dabei ist es mit modernen Messmethoden ein Leichtes und dauert noch nicht einmal fünf Minuten. Durch die regelmäßige Auswertung können Sie schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzinfarkten, Schlaganfällen usw. vorbeugen, bzw. die vorbeugenden Maßnahmen hierfür einleiten. Das sollte Ihnen Ihre Gesundheit wert sein!